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VaLoo Impact Projekt: Kompostierung (Uster) - VaLoo | Circular Sanitation Network Switzerland
D. Locher – Erster Pilotversuch Kompostierung Trockentoiletteninhalte
D. Locher – Erster Pilotversuch Kompostierung Trockentoiletteninhalte

VaLoo Impact Projekt: Kompostierung (Uster)

    Sujets :

  • Politique & Stratégie

In den VaLoo Impact-Projekten werden regulatorische Herausforderungen für die Schliessung von Wasser- und Nährstoffkreisläufen anhand von innovativen Praxisbeispielen adressiert. Gemeinsam mit Praxis, Wissenschaft und Behörden werden förderliche Rahmenbedingungen entwickelt.

Das Impact-Projekt Kompostierung (Uster, 2022-2025) in Zusammenarbeit mit der Kompotoi AG hatte zum Ziel, die Anerkennung von Recyclingdünger aus Trockentoiletteninhalten voranzutreiben. In einem wissenschaftlich begleiteten Pilotversuch wurde der Inhalt von Trockentoiletten kompostiert und die Qualität des erzeugten Komposts geprüft. Im Austausch mit kantonalen und nationalen Behörden wurde an einer regulatorischen Grundlage für die Behandlung dieser Wertstoffe gearbeitet. Das Projekt wurde im April 2025 abgeschlossen.

Hier geht es zu den Videos von der Abschlussveranstaltung:

•  Besichtigung Kompostierungsanlage
•  Fachreferate & Ergebnisse

Ausgangslage:

Getrennt gesammelte menschliche Ausscheidungen – wie jene aus Trockentoiletten – sind rechtlich nicht definiert. Sie wurden zu Beginn des Projektes weder als Abfall noch als biogener Abfall eingestuft, was eine Nutzung im Recyclingdüngerkreislauf unmöglich macht. Daraus folgend sind diese Ausgangsstoffe auch nicht auf der  Positivliste zur Kompostierung oder Vergärung geeigneten Abfälle aufgenommen (VVEA, Vollzug Biogene Abfälle, 2018).    

Ziele:

1.  Klärung des rechtlichen Status von getrennt gesammelten menschlichen
Ausscheidungen, die kompostiert werden sollen
2. Optimierung des Kompostierungsprozesses sowie Festlegung von Indikatoren
zur Qualitätssicherung
3. Identifizierung realistischer Genehmigungswege für die Nutzung oder den Verkauf
des erzeugten Komposts, sowie Ausarbeitung eines entsprechenden Antrags

Aktivitäten:

•  Analyse der regulatorischen Rahmenbedingungen und Erarbeitung eines
Argumentariums in Form eines Diskussionspapiers
•  Erstellung eines Analyseplans basierend auf verbindlichen Vorgaben und
Qualitätsstandards, ergänzt durch Indikatoren für Pathogene und Arzneimittelrückstände
•  Untersuchung von zwei Kompostchargen
•  Fachlicher Austausch mit Behörden und Expert:innen

Ergebnisse:

•  Der Abschlussbericht des Pilotprojektes fasst zwei erfolgreich durchgeführte Versuche zusammen und dient als Grundlage für den Dialog mit den Behörden
•  Im Jahr 2024 wurden konkrete Vorschläge zur Regulierung der Behandlung von Trockentoiletteninhalten zu Kompost erarbeitet. Diese sollen nun weiter ausgearbeitet werden
•  Als Projektergebnis, können Trockentoiletteninhalte mit kantonaler Bewilligung auf dem Gelände der Baumschule Uster kompostiert und auf den eigenen Flächen verwertet werden. Weitere Bewilligungen können auf Anfrage erteilt werden. Der Verkauf des Kompostes ist weiterhin noch nicht erlaubt

Ausblick:

Die Weiterführung des Impact Projekts Kompostierung mit Fokus auf die Verwertung wird derzeit entwickelt. Ein Anwendungsprojekt wird die Datenreihe ergänzen und den Dialog mit Behörden und Kompostexperten fortsetzen.

Projektbeteiligte:

1. Praxispartner
Kompotoi AG
, Projektträgerin und Lieferantin der Trockentoiletteninhalte
Kunz Baumschule, verantwortlich für die Kompostierung
Stutz Umweltrecht, einbezogen für juristische Begleitung
VaLoo, verantwortlich für Supervision und Monitoring
Das Projekt wurde ermöglicht durch den Fonds pionnier Migros

2. Wissenschaftliche Begleitung
Forschende der Eawag halfen bei der Bewertung von Projektergebnisse. Die erste Kompostprobe aus Uster wurde im Rahmen eines Postdoktorats an der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem Agroscope auf mehrere Dutzend Arzneimittel untersucht und mit früheren Ergebnissen verglichen (siehe Publikation Schinkel et al., 2025).

3. Behördliche Zusammenarbeit
Die Pilotbewilligung für den Versuch erfolgte durch das Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL). Zudem fand ein Austausch mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU, Bereich Rohstoffkreisläufe) und dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW, Bereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe) statt. Die kantonalen Amtsstellen für Grüngut wurden über die Projektergebnisse informiert.

Projektdokumentation und Literatur:

2025, Abschlussbericht Pilotversuch Uster

2025, Folien der Abschlussveranstaltung

Schinkel and Eberhard et al., 2025, Antibiotics and other micropollutants in Swiss sewage sludge and fecal compost, Chemosphere Volume 375

Huch & Carpentier, 1/2024, 1x brünzle = 3 Rüebli, compostmagazin

22.4.2025, Start-up lässt Bäume auf Kot und Urin wachsen, Tagesanzeiger

13.05.2025, Blogbeitrag, Kompotoi